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Studie über Spätfolgen sexuellen MissbrauchsPsychologen suchen GesprächspartnerinnenJena (13.08.01) Eines heiklen und lange Zeit tabuisierten Themas nehmen sich Psychologen der Universität Jena jetzt an: Sie untersuchen die Langzeitfolgen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen und wollen daraus Behandlungsstrategien entwickeln. "Sehr viele Menschen, die in jungen Jahren Opfer sexueller Gewalt wurden, quälen sich ihr ganzes Leben lang damit herum", weiß Diplom-Psychologin Kathrin Dornbusch. "Diese so genannten posttraumatischen Belastungsstörungen verändern praktisch das ganze Leben." Die Wissenschaftlerin sucht für ihr Forschungsprojekt erwachsene Frauen, die in ihrer Kindheit ein solches Schicksal erlitten haben und bereit sind, vertraulich darüber zu sprechen. Alle Angaben werden selbstverständlich anonymisiert und unterliegen strengstem Datenschutz. Wer an der Studie teilnehmen möchte, wendet sich bitte an Kathrin Dornbusch im Institut für Psychologie der Universität Jena, Telefon 03641/945181 oder E-Mail KatharinaD@aol.com. "Die Teilnehmerinnen helfen nicht nur allen anderen Opfern, indem sie uns bei der Entwicklung von Therapiestrategien helfen", verspricht Dornbusch, "sondern wer möchte, dem helfen wir auch selbst mit einem Beratungsgespräch und vermitteln eine psychologische Betreuung." Unter posttraumatischen Belastungsstörungen verstehen die Experten solche unspezifischen Symptome wie etwa Schlaf- und Konzentrationsstörungen, mangelndes Selbstvertrauen und anderen Menschen gegenüber, eine gestörte Intimität oder auch Probleme in der Partnerschaft. Denn zumeist stammen bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche die Täter aus dem unmittelbaren Umkreis von Bekannten und Verwandten, nur zu oft ist es sogar der Vater selbst. "Daraus resultieren sehr häufig Schwierigkeiten, echte Bindungsbeziehungen einzugehen, manchmal haben die Opfer auch noch Jahre nach dem Ereignis eine gestörte sexuelle Erlebnisfähigkeit", erklärt die Psychologin. Eine Schlüsselrolle bei der - späten - Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse kommt deshalb möglicherweise dem Lebenspartner zu. Darauf legen die Jenaer Wissenschaftler einen besonderen Schwerpunkt bei ihrem Forschungsprojekt. Ansprechpartnerin: Dipl.-Psych. Katharina Dornbusch Institut für Psychologie der universität Jena Tel.: 03641/945184, Fax: 945182 E-Mail: KatharinaD@aol.com |
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