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Psychische Scheidungsfolgen für Kinder

Wenn Eltern sich trennen, geht für Kinder ihre bisherige Welt in die Brüche. Für Kinder ist das Auseinandergehen der Eltern eine leidvolle bis traumatische Trennungserfahrung. Häufig sind die Eltern bei Trennung und Scheidung oftmals zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäfitigt, und verlieren dabei den Blick für die Traurigkeit, Wut, Aggressivität, Verstimmtheit, Schulprobleme, Ängste und andere Nöte ihrer Kinder. Auch Kinder, die keine besonderen Reaktionen zeigen, leiden oft schwer.

Ein Gesetz für die gewaltfreie Erziehung gibt es inzwischen, ein Gesetz, dass eine sechsmonatige Familienberatung zur Voraussetzung für Scheidung festschreibt ist notwendig. Zum einen könnten ggf. Ehepaare neu zueinanderfinden, zum anderen ließe sich eine Trennung und Scheidung in ihren Folgen für die Kinder zumindest lindern. Es geht um den Schutz der Kinder!

Im Folgenden werde ich einige Daten aus der Forschung zur Ehezufriedenheit, Scheidung und zu den Scheidungsfolgen kurz zusammenfassen.

Ehezufriedenheit und Scheidung Seit 1972 werden mehr Ehen geschieden als geschlossen! Am häufigsten werden Ehen nach ca. 3 Ehejahre (ohne Kinder) bzw. nach ca.4-5 Ehejahre (mit Kindern) geschieden. Mit der Geburt des ersten Kindes nimmt die Ehezufriedenheit rapide ab. Dieser Trend setzt sich mit weiteren Kindern fort. Die Ehezufriedenheit steigt im Allgemeinen erst wieder an, nachdem die Kinder aus dem Haus sind.

Voreheliches Zusammenleben führt nicht zu größerer Dauer der Ehe.

Scheidungsfolgen: Langzeitstudie von Wallerstein und Blakslee (1989)

Durchführung Untersuchung: An 60 erstgeschiedene Familien mit insgesamt 131 Kinder zwischen 2-13 Jahren wurden im Zeitraum von 15 Jahren 2-4 stündige Interviews zu Erfahrungen, Gefühle und Konsequenzen durchgeführt.

Ergebnisse: Um zumindest wieder die äußere Ordnung im Alltag herzustellen, brauchen Frauen ca. 3-3,5 Jahre und Männer 2-2,5 Jahre. Nach 1-1,5 Jahren ging es Eltern und Kindern oft noch schlechter, Eltern fühlten sich gedemütigt, Kinder zeigten mehr Symptome. Nach 5 Jahren hatten 33% der Kinder gute Beziehung zu beiden Elternteilen, 33% der Kinder ging es schlechter als direkt nach der Scheidung und 33% der Kinder standen weiterhin zwischen den Streitereien der Eltern. Nach 10 Jahren waren ca. 13% der Familien in Zweitehen, bei den Kindern war oft noch Trauer, Verlustschmerz auch Wut. Selbst nach so vielen Jahren bestand die Empfindung einer starken das Leben überschattende Beeinträchtigung. Viele Kinder entwickelten konservativere Werte und Moralvorstellungen als ihre Eltern.

Ergebnisse nach dem Alter der Kinder 2,5-3,5 Lj.: Rückschritte in der Sauberkeitserziehung traten häufiger auf, ebenso akute Trennungsängste und gesteigerte Aggression. 3,5-5 Lj.: Kinder litten häufiger unter Irritierbarkeit, mussten Weinen. Ihr Vertrauen war erschüttert. Häufig fühlten sie sich schuldig für die Scheidung der Eltern und sagten dies auch. 5-6 Lj.: Vermehrte Unruhe, mangelnde Konzentration und ich-zentrierte Selbstanschuldigungen waren die gehäuften Scheidungsfolgen. 7-8 Lj.: Kinder dieses Alters zeigten anhaltende Traurigkeit und gehäufte Trennungsprobleme. 9-12 Lj.: Kinder schämten sich vor anderen wegen der Scheidung der Eltern. Bewusster intensiver Zorn, Erschütterung des Selbstwertgefühls, und Loyalitätskonflikte waren häufige Scheidungsfolgen. 13-18 Lj.: Teenager und junge Erwachsene zeigten heftige Reaktionen wie Zorn, Trauer, Schmerz und suchten vor allem Aktivität außerhalb der Familie.

Die Langzeituntersuchung von Wallerstein et. al (1989) zeigt weiterhin, dass Kinder häufiger nach dauerhafter Beziehung strebten, Mädchen zeigten eher Angst oder Schuldgefühle, Jungen hatten eher Probleme in der Schule oder Beruf.

Metaanalyse von 32 Untersuchungen In einer Metaanalyse von 32 Untersuchungen wurden folgende Scheidungsfolgen zusammengetragen: Erwachsene Scheidungskinder haben im Vergleich zu anderen: mehr Depressionen, eine schlechtere Gesundheit, weniger Zufriedenheit, eine/n schlechtere Ausbildung / Berufsstand. Sie betrachten ihre Kindheit und Jugend als unglücklichste Zeit. Die Folgen der Scheidung ziehen sich oft durchs ganze Leben.

Quellen: Wallerstein, J. & Blakslee, 1989 Jaede, Wolf, Zeller-König, 1996

 

 

    

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