Eheseelsorge.Net
Der optimistische Ansatz zur Ehe und Familie
Damit
Gutes bleibt 
[home] [Information] [Ehe] [Familie] [        ] [Verschiedenes] [Impressum]

[NEWS]

Scheidungskinder

Das Thema "Scheidungskinder" gehört in der heutigen Zeit leider schon zu den weit verbreiteten und ständig aktuellen Problemen im mitteleuropäischen Raum. Alleine in deutschsprachigen Raum wird bereits jede dritte Ehe schon nach kurzer Zeit wieder geschieden, was folgt sind meist der Kampf ums Sorgerecht und das damit verbundene Leid der "zerrissenen" Kinder. Einige Eltern greifen in ihrer Verzweiflung auch zu besonders harten Mitteln wie Betrug, Intrige, Entführung und Erpressung. Kinder reagieren auf diese äußeren Belastungen oft mit psychischen Problemen, die je nach Alter unterschiedlich ausfallen können (Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Lernstörungen, Disziplinprobleme etc.)

Was im Falle einer Scheidung zum Wohle des Kindes unbedingt getan werden sollte:

Das/die Kinder unbedingt von Beginn an aus den Auseinandersetzungen heraushalten (Das ist ein Konflikt, den wir haben. An unserer Liebe zu dir ändert sich nichts). Ihm die Zusicherung geben, dass es auch nach der Scheidung "Mami" und "Papi" behalten kann. Es beruhigen, dass es keine Schuld an der Scheidung trägt. Immer wieder seine angstvollen Phantasien und Sorgen im Zusammenhang mit der Scheidung besprechen. Darauf achten, dass das Kind nicht in die Auseinandersetzungen mit dem/der Partner/in hineingezogen wird. Es nicht vor die Entscheidung stellen, dass es zu dem einen oder anderen Elternteil halten muss. Keine falsche Solidarität verlangen: Auch wenn die Eltern nach der Scheidung verfeindet bleiben soll das Kind zu jedem Elternteile eine vom anderen unabhängige Beziehung unterhalten dürfen. Das Kind nicht als Waffe gegen den anderen Partner einsetzen. Verleumdungen des/der Partners/in auf jeden Fall unterlassen. wenn möglich, die Beziehung des Kindes zum geschiedenen Partner unterstützen Im Zweifelsfall immer eine/n professionellen Helfer (Psychologen, Psychotherapeuten) miteinbeziehen. Häufig wird die Methode "Meditation" als Methode der Konfliktverminderung angeboten.

Scheiden tut weh

Wenn beide Elternteile in der Scheidungsphase in ihren Zweifeln und Emotionen "versinken", bleibt das Kind oft auf sich allein gestellt. Nachdem ein Kind in den ersten Lebensjahren das meiste auf sich bezieht (es glaubt z.B. es blitzt und donnert, weil es schlimm gewesen ist), fühlt es sich auch für die Trennung der Eltern oft verantwortlich. Dementsprechend schwer sind die Selbstvorwürfe und Schuldgefühle mit denen es zu kämpfen hat. Viele Kinder werden mit der vermeintlichen Schuld nicht fertig und ziehen sich immer mehr zurück oder flüchten sich in psychische oder körperliche Krankheiten. Nicht selten wird ein Kind im Zuge einer Scheidung als Waffe für " Rachefeldzüge" und Machtspiele zwischen den Eltern missbraucht. Diese Gefechte werden meist über das Sorgerecht ausgetragen. Das Wohl des Kindes spielt dabei (wenn überhaupt) eine nur untergeordnete Rolle. In fast 75 Prozent der Fälle wird das Sorgerecht schließlich den Müttern zugesprochen. Sofern die Konflikte zwischen den Eltern nach der Scheidung weiterbestehen, wird die gesetzlichen Regelung der Besuchszeiten oft umgangen. Frauen klagen häufig, dass ihr geschiedener Partner diese nicht einhielte. Geschiedene Väter beschweren sich umgekehrt darüber, dass die Expartnerin ihnen das Kind vorenthalten würde. Fast immer geht der Versuch, dem geschiedenen Partner über die Besuchsregelung zu schaden, zu Lasten des Kindes. In der Scheidungsphase wünschen sich die meisten Kinder, dass alles wieder so sein möge, wie es einmal war. Sie können die Haltung ihrer Eltern nicht akzeptieren und begegnen ihnen mit Unverständnis. Oft genug schützen sie sich auch durch Verleugnung vor der schmerzhaften Realität. Kinder, die die Trennung der Eltern nicht verarbeiten konnten, neigen meist zu Depressionen, einem niederen Selbstwertgefühl, Selbstvorwürfen, Verhaltensauffälligkeiten, Sprachschwierigkeiten, Leistungsabfall in der Schule und vielem mehr. Die Folgen einer unbewältigten Scheidung können sich bis ins Erwachsenenalter ziehen können.

 

Rat und Hilfe

Ganz allgemein sollten Eltern sich in jedem Fall bemühen, ihren Kindern weiterhin Liebe und Sorge entgegenzubringen und vor allem Anschuldigungen des anderen Elternteiles in Gegenwart des Kindes unterlassen. Als Reaktion auf den Trennungsschock kann es zu schweren Angstzuständen, Ohnmachtsgefühlen, hilfloser Wut und Trauer kommen. Da ein Kind während der ersten zwei Jahre nach der Scheidung besonders gefährdet ist, braucht es gerade in dieser Zeit besonders viel Zuwendung und Unterstützung, um den Verlust der Geborgenheit wettzumachen. Alle Veränderungen im Leben sind schwer zu tragen und auch die Umwelt (Schule, etc.) sollte sich bemühen in der richtigen Weise mit den betroffenen Kindern umzugehen. Je besser es den Eltern gelingt, ihre zwischenmenschlichen Konflikte zu lösen, umso weniger, wird das Kind unter der Scheidung leiden. Wichtig ist es in diesem Fall, für das Scheitern der Beziehung nicht einen Schuldigen zu suchen. Gelingt es dem, durch die Scheidung verletzten, gekränkten Partner seine Wut und seinen Schmerz zu bewältigen ohne diese Gefühle über das Kind auszuagieren, halten sich die negativen Folgen für das Kind in Grenzen. Meditation (Inanspruchnahme eines, in der professionellen Scheidungsberatung geschulten Psychologen) ist oft ein nützlicher Weg, um die Trennung konfliktarm zu bewältigen. Gelingt das nicht ausreichend, brauchen Kinder auch die Hilfe eines Psychotherapeuten.

 

    

(c) eheseelsorge.net, 2000-2008