|
Die Nachscheidungsfamilie... sechs Jahre nach der elterlichen Trennung (Abschluss 1999)Bearbeiter: U. Schmidt-Denter, H. Schmitz Leiter: U. Schmidt-Denter Die Kölner Längsschnittstudie zu Trennungs- und Scheidungsfamilien wurde um eine vierte Erhebung sechs Jahre nach der Trennung ergänzt. Die Ergebnisse dieser letzten Untersuchung zu den familiären Beziehungsstrukturen und den Verhaltensproblemen der Kinder ermöglichen forschungs- und praxisrelevante Schlußfolgerungen: Ein wichtiges Kennzeichen von sog. Nachscheidungsfamilien liegt darin, daß interindividuell unterschiedliche Konzepte der Familienzusammensetzung bestehen. Während sich beide Elternteile im allgemeinen von der alten Partnerschaft weg und auf neue Partnerschaften hinorientieren, beziehen zwei Drittel der Kinder sowohl ihre Mütter als auch ihre Väter in ihre Familien mit ein, und bringen damit - anders als ihre Eltern - ein binukleares Familienkonzept zum Ausdruck. Außerdem nennen weniger Kinder als ihrerseits die Eltern deren neue Partner als familienzugehörig. In Bezug auf die Verhaltensanpassung zeigt sich mit einem Anteil von 20 % keine größere Zahl an auffälligen Scheidungskindern im Vergleich zu Kindern aus nicht-geschiedenen Familien. Die Belastetheit dieser Kinder scheint sich durch eine Interaktion folgender drei Bedingungen erklären zu lassen: eine erhöhte Komplexität der Familienstrukturen, Spannungen und Ambivalenzen auf der Elternebene sowie geringeres Alter der Kinder. Abschlußtermin: 1999 |
(c) eheseelsorge.net, 2000-2008 |