In fünf Worten zur Chancengleichheit
Männer und Frauen sind gleichberechtigt - so steht es im Grundgesetz. Fünf
Worte, die seit Jahrzehnten die Chancengleichheit von Mann und Frau verkörpern.
Jutta Limbach, die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes, zieht Bilanz.
Frauen sind in der Bildung auf der Überholspur.
Mehr Frauen als Männer
studieren, sie haben höhere Schulabschlüsse und sind weniger von
Arbeitslosigkeit betroffen. Und trotzdem sind Frauen kaum in Führungspositionen
vertreten - nicht an den Unis und nicht in der Wirtschaft. Schlechter bezahlt
werden sie oftmals dazu noch - bei gleicher Leistung.
"Frauen spielen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft eine immer
größere Rolle", resümiert Jutta Limbach, und trotzdem gebe es ein
Missverhältnis in der Verteilung von politischer und wirtschaftlicher Macht.
Frauen in Spitzenpositionen - so die Präsidentin des BVG - hätten oft vieles
gemeinsam: "Sie sind entweder allein stehend, kinderlos oder als Mütter
bereits aus dem "Gröbsten heraus". Die Verwirklichung der
Chancengleichheit setzt für Jutta Limbach an den wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen an, denn die Rollenverteilung in der Familie sei immer noch
durch wirtschaftliche Erwägungen geleitet. Jeder und jede müsste die
Möglichkeit haben, sich für die möglichen Lebens- und Arbeitsstile zu
entscheiden, die eine pluralistische Gesellschaft bietet - und zwar frei und
ohne sozioökonomische Zwänge. Erst dann wäre für Jutta Limbach auch die
Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern verwirklicht.
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